Kommerzielles Netzwerk

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Joan Gaspar

Industriedesigner

Joan Gaspar

„Ob ein Produkt gut oder weniger gut ist, hängt vom Designer und großteils auch von der Herstellerfirma ab, vor allem aber davon, wie es hergestellt, vermarktet, erklärt und beworben wird. Von all diesen Wie-Faktoren würde ich die Herstellung hervorheben. Die technischen Lösungen und eingesetzten Materialien bestimmen Erscheinungsbild und Funktionsweise des Produkts ¬– hier entscheidet sich dessen Erfolg oder Misserfolg“, betont Joan Gaspar. Die Zusammenarbeit zwischen Hersteller und Designer sei notwendig, damit ein wertvolles Produkt entsteht.

Joan Gaspar

Joan Gaspar, Jahrgang 1966, studierte Industriedesign an der Escola d’Arts i Oficis de Barcelona. 1988 trat er in die Firma Vapor S.A. ein, gegründet 1979 von Lluís Porqueras und Jaume Vaquero zur Herstellung von Objekten, die mit einem rationalen, minimalistischen Ansatz gegen den Strom des damals hoch im Trend liegenden High-Tech-Metalldesigns schwammen. Gemeinsam mit Lluís Porqueras entwarf Gaspar den Poller Finisterre, eine der ersten Neukonzeptionen eines klassischen urbanen Elements mit eindeutigen funktionalen Verbesserungen, welche 1992 von der urbanen Abteilung von Santa & Cole – nunmehr Urbidermis – herausgegeben wurde.

Ab 1992 entwarf Gaspar neue Produktlinien für verschiedene Unternehmen, etwa Santa & Cole, Mery, Industrias Conesa, Manufacturas Rocal, B-Lux, Sellex und Daisalux. Seit 1996 arbeitet er eng mit der Firma Marset Iluminación in der Entwicklung neuer Produkte zusammen und ist aktuell deren Kreativdirektor.

Joan Gaspars Designkreationen treffen auf allgemeine Anerkennung. Im Jahr 2000 erhielt er den 1. Preis beim internationalen Wettbewerb anlässlich der 37. Möbelmesse Valencia für einen Couchtisch mit verschiebbarer Oberfläche. Seine Lampe Atlas, die der Autor selbst als wirkungsvoll und einfallsreich bezeichnet, gewann 2001 den Delta de Plata des ADI-FAD. Erwähnenswert sind auch die Lampen Atila und Tv für Marset. 2005 erhielt er einen weiteren Delta de Plata für die Neonleuchte Luz.

Ab 1998 unterrichtete Joan Gaspar im Bereich der Anwendung von Materialien und Technologie im Industriedesign an der Hochschule Elisava in Barcelona, und aktuell ist er Professor für Projekte an der Design-Hochschule Eina.

Im Jahr 2002 gründete er sein eigenes, auf Industriedesign ausgerichtetes Studio. „Ein gutes Design trachtet nach Schlichtheit, ohne das Schrille oder Spektakuläre zu suchen, da die Gegenstände nach der Wirksamkeit in ihrem Gebrauch zu bewerten sind. Diese Bewertung erfolgt allmählich, doch erst dadurch wird das Produkt im Laufe der Zeit geschätzt. Dies ist entscheidend dafür, ob ein Entwurf gelungen oder nur das Ergebnis einer vorübergehenden Modeerscheinung ist, was ich nicht als negativ erachte, sofern dies das erwünschte Ziel ist.“ Als selbständiger Designer entwirft er aktuell Produkte für Urbidermis, Marset, Perobell, Mobles 114, DAE, Ceràmiques Aguadé, Pom d’Or, Abr Producción, Stilus, Resinas Olot S.A. und Astral Pool.

Gemeinsam mit Lluís Porqueras entwarf Joan Gaspar den Leuchtpoller Finisterre (1992), der zur Abgrenzung und zum Schutz bestimmter Bereiche als Leuchte und als Poller zugleich fungiert.

Produkte

Finisterre

Leuchtpoller