Die Grünzonen bei der Entwicklung der Städte
Für Leonardi und Stagi muss eine Verbindung zwischen Stadt und Natur, ein Gleichgewicht zwischen den bebauten und nicht bebauten Bereichen bestehen, sodass Bäume, Wiesen, die Stille und die Sonne einen Ausgleich zum Asphalt, den Mauern, dem Staub und den Schatten der Stadt schaffen. So lässt sich das Wachstum der Stadt regulieren, wobei die Grünzonen so eingerichtet werden, dass sie ihre Funktion erfüllen und folglich das Leben in der Stadt verbessern können. Nach diesem wesentlichen Konzept richtet sich auch seit 2004 Belloch Forestal, unsere auf Stadtbäume spezialisierte Baumschule, in der wir unter Berücksichtigung sozioökologischer Aspekte, der Anpassungsfähigkeit an die Umgebung und der Minimierung von Risiken maßgeschneiderte Lösungen für die Stadt bieten.
„Wenn wir Bäume in die Städte einführen, führen wir auch Folgendes in unser Leben ein: Dank der Bäume können wir beobachten, wie die Zeit vergeht, wie die Jahreszeiten kommen und gehen; wir können nicht nur die von der Sonne verblassten Farben der Stadt und die abgenutzten Mauern beobachten, sondern auch Farben, die sich fortlaufend erneuern und ändern sowie Organismen, die mit der Zeit verderben und zugleich wachsen und sich weiterentwickeln.“ (Franca Stagi)
Beide Architekten vertreten demnach, dass die urbanen Grünzonen die Bedürfnisse und natürliche Entwicklung der Bäume berücksichtigen müssen und dass diese Prozesse verschiedene Wachstumsphasen und Rhythmen umfassen, die Jahre und sogar Jahrzehnte dauern können. In Franca Stagis Worten: „Die Dimension, die Form und der Sinn der Grünzonen sollen dem Leben der Bäume entspringen und eine Architektur ergeben, die stets in Bewegung ist und sich mit der Zeit verändert und wächst.“
Bei Belloch Forestal kennen wir uns sehr gut mit der Zeit und der urbanen Natur aus. Wir berücksichtigen den Lebenszyklus des Baums in der Stadt, von seiner Vorbereitung bis hin zu seiner Anpflanzung. Wir erforschen alle nachhaltigen ökosystemischen Methoden, um die Bäume ohne Anwendung chemischer Bekämpfungsmittel vor Plagen zu schützen und züchten sie in Airpots, um eine bessere Anpassung an ihren Standort zu gewährleisten. Wir berücksichtigen den natürlichen Wachstumsrhythmus unserer Bäume und bereiten sie auf ein aggressives urbanes Umfeld vor, sodass sie gedeihen und überleben können.
Pflanzliche Architektur
„Die Architektur der Bäume“ enthält Illustrationen von über 200 Arten in derselben Skala und bietet ergänzende geographische, geschichtliche und etymologische Daten.
Die Zeichnungen geben präzise die Struktur jeder Art in ihrer ausgewachsenen Form, mit und ohne Blätter, wieder. Sie sind eine grafische Darstellung der verschiedenen Elemente und ihrer Verbindung miteinander und enthalten ausführliche Details (vom Stamm über die Zweige bis hin zu den Blättern und der Krone), die ein Verständnis des Ganzen, des Baums als architektonisches Element, ermöglichen.
Die Erforschung des Schattens stellt ein neues und rationales Konzept der Struktur und des Designs von Grünzonen dar. Das Zwischenspiel von Sonne und Schatten bestimmt den Standort, die Ausrichtung, Entwicklung, Form und Gruppierung und bietet Ideen für erfrischende Zufluchtsorte im Sommer, für Wiesen, Ruhebereiche oder Winkel mit gemäßigter Temperatur.
Die Studie der Farben ist eine Darstellung und Zusammenfassung der sich stets verändernden Pflanzenwelt. Die Jahreszeiten, das Klima und die Umgebung beeinflussen das Erscheinungsbild der Pflanze, ihre Blüten und Früchte, die Form und Farbe ihrer Blätter: eine natürliche, kräftige und stets wechselnde Farbpalette.
Das Buch bietet eine erstklassige Möglichkeit, die Besonderheiten der Natur zu erforschen, mehr über die Pflanzen, ihre zahllosen Formen, Ursprünge und Eigenschaften zu lernen, alle ihre Merkmale kennenzulernen und zu verstehen, um somit ihre Anpassung an die verschiedenen Lebensräume gewährleisten und ihnen die besten Bedingungen bieten zu können. Es ist eine wahre Hommage an die außergewöhnliche Überlebens- und Regenerierungsfähigkeit, die sie im Laufe der Jahrtausende entwickelt haben, und an ihren Beitrag zum Leben im Allgemeinen durch die Abgabe von Sauerstoff und die Versorgung anderer Organismen.
„Auf diesen kleinen, nicht bebauten Flächen der Stadt, auf diesen Landflecken, auf diesen uns verbleibenden Wiesen können wir anderen Klängen lauschen, andere Düfte und Aromen einatmen, neue Formen beobachten, den Lauf der Zeit anders erleben, das wechselhafte Licht beobachten.“ (Franca Stagi)